AUFTRITT: DIE NEUE FRAU präsentiert die facettenreiche Darstellung der "Neuen Frau" der Zwanziger Jahre. In den aus verschiedenen Quellen zusammengestellten Texten spiegelt sich ihre neu gewonnene Freiheit wider, die sowohl Licht- als auch Schattenseiten mit sich bringt.
In der aufstrebenden Metropole Berlin tritt sie selbstbewusst und provokativ auf, oft in Smoking und mit Zigarette, als Flapper, Garçonne oder Girl. Diese Darstellung macht sie zur Ikone der Zeit, die ihre neu errungene Rolle sachlich, frivol und kämpferisch spielt. In Essays, Reportagen, Kolumnen, Erzählungen und Romanen wirbt und kämpft sie für die Idee der "Neuen Frau".
Beispielsweise betrachtet Helen Hessel die Mode als Waffe im Geschlechterkampf. Fritzi Massary, eine Frau, die weiß, was sie will, schreibt über das Glück des Autofahrens. Marieluise Fleißer denkt über den Sportgeist und die Zeitkunst nach, während Vicky Baum boxt und keine Angst vor Kitsch hat. Mascha Kaléko erzählt von den Mädchen an der Schreibmaschine und Pola Negri möchte den Männern missfallen. Gabriele Tergit und Else Lasker-Schüler protestieren gegen den §218, Blandine Ebinger und Claire Waldoff erkunden die Nachtseite Berlins, und Josefine Baker tut, was ihr passt. Valeska Gert platzt wie eine Bombe auf die Wilde Bühne, die von Trude Hesterberg gegründet wurde.
Brigitte Landes, geboren 1946 in Frankfurt/Main, arbeitet freiberuflich als Dramaturgin, Regisseurin und Autorin.
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