„BALAKA Vom Zähmen, Ausbeuten und Bestaunen“ ist ein fesselndes Werk, das das komplexe und oft widersprüchliche Verhältnis des Menschen zur Natur in den Fokus rückt. Die Autorin Bettina Balàka führt den Leser durch eine Reihe von Essays, die das Spannungsfeld zwischen Ausbeutung und Bewunderung, Kontrolle und Sehnsucht, Zerstörung und Schutz der Natur beleuchten.
Mit scharfem Blick analysiert Balàka, wie der Mensch seit Jahrhunderten versucht, die Natur zu beherrschen, während er gleichzeitig nach unberührter Wildnis dürstet. Diese Essays vereinen wissenschaftliche Erkenntnisse, historische Hintergründe und persönliche Erlebnisse, um die tief verwurzelten Ambivalenzen in unserem Umgang mit der Umwelt aufzuzeigen. Die Autorin thematisiert die kognitive Dissonanz, die entsteht, wenn wir Tiere und Pflanzen einerseits bewundern, andererseits aber ausbeuten und kontrollieren wollen.
Besonders eindrucksvoll sind die Passagen, in denen Balàka das Paradoxon beschreibt, dass der Mensch Ordnung und Sicherheit sucht, indem er die Natur zähmt, gleichzeitig aber die Wildnis genießen will – idealerweise sicher und bequem. Sie deckt die Abgründe auf, die diese Verhaltensweisen verursachen, und zeigt, dass das Streben nach Kontrolle letztlich in den ökologischen Kollaps führen kann.
Balàkas Werk ist ein eindringlicher Appell für ein Umdenken im Umgang mit der Natur. Sie fordert nicht nur individuelles Bewusstsein, sondern betont die Notwendigkeit politischer Maßnahmen, um den Planeten zu schützen. „BALAKA Vom Zähmen, Ausbeuten und Bestaunen“ ist ein meisterhaftes Beispiel für modernes Nature Writing und bietet tiefe Einblicke in die Beziehung zwischen Mensch und Natur. Ein Buch, das zum Nachdenken und Handeln anregt.